Widersprüchliche Aussagen gab es nach der Ankündigung von Final Fantasy Versus XIII in der Fangemeinde. Viele standen und stehen dem Titel skeptisch gegenüber, vermuten ein liebloses Spin-Off und Geldeintreibe. Deutlich sei gesagt: Final Fantasy Versus XIII ist weder ein Spin-Off noch eine Fortsetzung zu Final Fantasy XIII. Es ist ein eigenständiges Spiel mit einer eigenen Geschichte, einer unabhängigen Welt und neuen Charakteren. Das einzige, was den Titel mit den anderen Teilen der Fabula Nova Crystallis Compilation verbindet ist der gemeinsame Mythos um den Kristall.

Entwickelt wird Final Fantasy Versus XIII von einem Team, das eine Mischung aus Kingdom Hearts und Final Fantasy VII Advent Children Entwicklern darstellt. Tetsuya Nomura tritt als Director und Charakter Designer auf. Doch Final Fantasy Versus XIII soll auf gar keinen Fall ein Abklatsch des Filmes oder von Kingdom Hearts sein: ''Final Fantasy Versus XIII ist keineswegs eine Kombination aus Advent Children und Kingdom Hearts 2. Es soll auch keine Weiterentwicklung des Kampfsystems aus Kingdom Hearts sein, eher etwas Neues und Anderes'', so Nomura.

Nomura sieht Final Fantasy Versus XIII als seine persönliche Herausforderung an: ''Es gab schon lange Pläne dazu. Der ursprüngliche Plot von Final Fantasy VII war in einer modernen Ära. Als die Idee dann nicht genommen wurde, habe ich mich ihr angenommen und sie als eine Art Herausforderung genommen''. Doch im Gegensatz zu Final Fantasy XIII ist das Szenario von Versus noch kaum bearbeitet. Das Spiel befindet sich sozusagen noch in der Anfangsphase der Entwicklung.

Bereits klar ist für Nomura aber, dass er mit Final Fantasy Versus XIII einiges ausprobieren möchte. Der ein oder andere mag sich die Frage stellen, warum man aus Versus XIII denn nicht gleich Final Fantasy IV macht. Auf eben diese Frage antwortete Nomura in einem Interview, man wollte mit diesem Spiel ein Typ von Abenteuer ausprobieren, den man in der normalen Serie nicht hätte ausprobieren können. Ein Konzept, das in der normalen Serie nicht machbar gewesen wäre. Wir sind gespannt.

Bisher gibt es nur einen bekannten, namenslosen Charakter in Final Fantasy Versus XIII. Den dunkelhaarigen, jungen Mann aus dem Trailer von der E3 2006. Seine Augen funkeln rot. Laut Kitase ist er im Gegensatz zu der im Final Fantasy XIII gezeigten Heldin noch gar nicht fertig designed. An ihm soll es bis zum finalen Design noch Änderungen geben. Im Gegensatz zu der Frau aus dem Final Fantasy XIII Trailer ist er allerdings als Hauptcharakter bestätigt. Leider ist bisher kaum offizielles zu ihm bekannt.

Im Trailer sitzt er gelangweilt auf einem Thron und stützt seinen Kopf auf seiner Faust ab, bevor er plötzlich aufsteht. Er wandert aus dem Saal, als hätte er irgendetwas gespürt. In der darauffolgenden Szene geht er eine düstere Treppe hinunter und trifft auf eine Gruppe feindlicher Soldaten, die das Feuer auf ihn eröffnen. Doch keine Kugel trifft unseren Helden. Er versammelt wie von Geisterhand schwebende Waffen um sich, die die feindlichen Kugeln abprallen lassen. Insgesamt elf Waffen sind es, darunter Schwerter, Gewehre und Äxte.

Zu Begin des E3 2006 Trailers bemühen die Entwickler Zitate von Shakespeare zum Thema Gut und Böse (Hamlet, Akt II, Szene II: ''There is nothing either good or bad, but thinking makes it so''). Laut Tetsuya Nomura ist dies durchaus treffend und beschreibt gut das Konzept von Final Fantasy Versus XIII. Doch nicht nur das, auch passt das Zitat laut Nomura ganz gut auf den Hauptcharakter (Ambivalenz - Zwiespältigkeit, Zerissenheit der Gefühle und Bestrebungen).

Obwohl die Arbeiten an Final Fantasy Versus XIII noch gar nicht weit vorangeschritten sind, gibt es erstaunlicherweise schon einige Infos und Hinweise zur Story.

Der Charakter aus dem Trailer wird von den Entwicklern in Interviews als der ''Schatz-Hüter'' beschrieben, um welchen Schatz es sich dabei handelt, ließen sie aber offen. Vielleicht um den Kristall, der ja in Final Fantasy Versus XIII wie in allen Spielen der Fabula Nova Crystallis Compilation eine große Rolle spielen soll. Des Weiteren ist bekannt, das der oder die Charaktere eine schwere Verantwortung tragen. In seiner Rolle als ''Schatz-Hüter'' soll sich eine theatralische Geschichte um den Hauptcharakter entwickeln, die einen dramatischen Verlauf nimmt. Der Plot, sowie ihn Nomura im Kopf hat, ist ''wirklich traurig''. Und auch gibt es wohl keine Liebesszenen. Trotzdem gibt es Momente im Spiel, in denen die Charaktere viel Spaß haben.

Bekannt ist außerdem, dass der Charakter Mitglied eines Königshauses ist, dass über die letzte richtige Stadt in der Welt herrscht, deren Zivilisation und Entwicklung etwa mit der in unserer Welt vergleichbar ist. Mit der Kontrolle über die Stadt hält das Königshaus auch die Macht über den Kristall inne. Die Welt außerhalb dieser Stadt ist rauh und mitteralterlich, ihre plündernden Bewohner stehen schon lange im Krieg mit der Stadt, um ebenfalls Kontrolle über den Kristall zu erlangen, der der Stadt offenbar erst das zivilisierte Leben möglich macht.

Eines fällt sofort auf: Final Fantasy Versus XIII ist düster, fast dunkel. Nomura: ''Final Fantasy Versus XIII ist ein dunkles Projekt''. Und er ergänzt: ''Die Welt in Final Fantasy Versus XIII ist... ist eine wirklich seltsame Welt''. Klar ist auch, dass das Spiel ähnlich wie Final Fantasy XIII in einer modernen, weit entwickelten Welt spielt. Das verdeutlicht die atemberaubende, dunkle Skyline zu Begin des E3 2006 Trailers. Und wer beim Anblick dieser Skyline an unsere Welt denkt, dem antwortet Nomura: ''Auch wenn es etwas wie unsere Welt aussieht, würde ich eher sagen, es ist eine Art... andere Welt. Eine Welt in der sich eine andere Zivilisation entwickelt''.